“Leben und leben lassen” – jeder Mensch darf sein Leben so gestalten, wie er selbst es für richtig hält! Leider zählen diese Richtlinien meist nur für eine Seite in einer Diskussion. So leider auch beim Rollenbild der Frau.
Niemand würde sich je trauen kinderlose, selbst bestimmt lebende Karrierefrauen zu kritisieren oder gar lächerlich zu machen. Wieso auch – es ist ihr persönlicher Weg, der niemanden etwas angeht. Eine Mutter mit mehreren Kindern, die sich zumindest in den ersten Jahren selbst um ihren Nachwuchs kümmert und das Ganze auch noch – ACHTUNG – gerne macht, muss sich dagegen allerhand anhören.
In diesen Tagen musste ich einen Artikel auf einem – von mir eigentlich sehr geschätzten Salzburger Blog – lesen, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Vielleicht weil ich in wenigen Tagen mein viertes Kind erwarte und somit den Satz: “Sogar eine Hochzeit planen oder schwanger sein kann man, ohne jeden Tag darüber zu reden.” als sehr frech empfinde. Vielen Dank für diese professionelle Einschätzung meiner Situation! Und dann beschäftige ich mich lt. Artikel auch noch den ganzen Tag mit so sinnlosen Tätigkeiten wie meine Familie möglichst gesund zu ernähren und den Riesensaustall einer Großfamilie zu beseitigen. Das wirklich Schlimme daran ist aber offenbar, dass ich auch noch darüber spreche und schreibe und mich mit anderen Müttern darüber austausche und das obwohl ich damit nicht die Welt retten kann.
Rät mir die Verfasserin dieses Artikels doch dazu ein Haus zu kaufen, daraus ein Hotel zu machen und damit mindestens 10 Arbeitssuchenden einen Job zu verschaffen. Ja das wäre sinnvoll und die arme Autorin müsste nicht mehr erzürnt davon berichten, wie es die Frauen ihrer Generation immer mehr zurück an den Herd zieht. Mein Problem dabei – scheinbar ist die Dame von Beruf Tochter und kann locker lässig mit ihrem Erbe Gutes tun. Für einen Normalsterblichen ist nämlich schon Punkt 1 hier in Salzburg unmöglich: Ein Haus kaufen!!!! Dass ich nicht lache! Ohne fetter Erbschaft oder einem Lottogewinn ist der Traum hier nämlich schon wieder ausgeträumt.
Sollte ich aber trotz aller Widrigkeiten mein kleines Hotel eröffnen und mich ganz auf meine Karriere konzentrieren, wer macht denn dann meine “niedrigen” Tätigkeiten im Haushalt, hilft den Kindern bei der Hausübung, fährt sie von A nach B, wickelt, wäscht die Wäsche, putzt, kocht, tröstet, pflegt im Krankheitsfall, usw.? Man hat ja auch wirklich kaum etwas zu tun an so einem lächerlichen Hausfrauentag.
Natürlich maße ich mir nicht an, dass das Aufziehen von vier Menschen auch nur annähernd so edel und wertvoll wie die Marketingtätigkeit für Kosmetik oder Bier, welche die Autorin als Referenz für ihr gelungenes Leben angibt, ist. (Übrigens habe auch ich ein Journalistikstudium absolviert und in sehr namhaften Unternehmen und Medienbetrieben gearbeitet – tatsächlich bin ich noch immer bei einer sehr großen Firma angestellt – hätte mir aber nie eingebildet meine Ziele und Wertvorstellungen als bedeutender als die anderer darzustellen!)
Bei dem Wunsch nach einer Anzeige jedes Hasspostings auf Facebook könnte ich aber behilflich sein! Wohin kann ich mich wenden um dieses Hassposting gegen Mütter anzuzeigen?